Die Firma Mondiale besteht seit fast 100 Jahren. Aber wussten Sie, dass unsere Ursprünge viel weiter zurück reichen? Bis ins Jahr 1860, um genau zu sein. Als das Familienunternehmen Fondu in Vilvoorde dazu beitrug, die Metallindustrie auf unsere Landkarte zu setzen. Seit 1921 trägt diese Firma den Namen Mondiale.
Jahrzehntelang war Vilvoorde das schlagende Herz der Mondialisten. Dies ist die merkwürdige und schöne Geschichte von Mondiale, in einer 6-teiligen Miniserie für Sie dokumentiert.
TEIL 3: 1920 bis 1935
Zwischen 1920 und 1925 war es still in der Fabrik der „S.A. Anciens Etablissements Charles J.B. Fondu”. Dies war auf den tragischen und viel zu frühen Verlust von Betriebsleiter Charles zurückzuführen. Aber auch durch den Rückgang der belgischen Autoindustrie.
Während dieser Zeit wurde das Unternehmen gezwungen, in der Schlosserei, Herstellung von Eisenbahnmaterial und Motorunterteilen zu arbeiten.
Die sportliche Tour mit Motorrädern
Aber ab 1925 begann eine ganz neue (und sportlichere) Ära. Fondu kaufte den Markennamen „La Mondiale“ und die dazugehörigen Motorrad-Modelle. Und so begann das Unternehmen, in seinen Fabriken in Vilvoorde, diese außergewöhnliche Serie an Motorrädern zu bauen.
Das ursprüngliche Sortiment bestand aus 3 Typen: das Luxe, das Sport (und Grand Sport) und das Tourisme. Typisch für die Mondiale-Motorräder war der robuste, tieflagige Rahmen.
Das La Mondiale-Rennteam
1928 fusionierte das Unternehmen mit dem Brüsseler „Ets. Blavier“, wo hauptsächlich Drehmaschinen hergestellt wurden. Der neue Namen war jetzt “Anciens Etablissements Blavier”.
Die Fusion erwies sich als Erfolg, auch dank der sportlichen Leistungen des La Mondiale-Pilotenteams. Im ganzen Land wurden Rennen organisiert und die La Mondiale-Motorräder holten sich viele Siege.
Endlich "Mondiale"!
1931 kam eine neue Direktion mit dem Ziel, die Marke weiter zu entwickeln. Aus diesem Grund wurde der Firmenname erneut geändert in “Mondiale Société Anonyme de Constructions Mécaniques”. Oder, kurz gesagt, „Mondiale“. An der Wand der Fabrik prangte jetzt auch ein neues, modernes Logo.
Mondiale machte unerwartet Furore in den darauffolgenden Jahren. Am Autosalon in Brüssel wurde unser Stand sogar von einem sehr interessierten König Albert I besucht.
Für 3950 Bfr. hatte man bereits das kleinste Motorrad: ein 150cc mit Villiers-Motor, Doppelauspuff, 3 Gängen und elektrischer Beleuchtung. Mondiale bot eine breite Palette an Motorrädern an.
Eine Briefmarke würdig
Aber das war in Zeiten der schweren allgemeinen Krise in Belgien… und die Produktion musste schlussendlich eingestellt werden, bereits im Jahr 1935.
Dass Mondiale-Motorräder sich mit guter Qualität und Geschwindigkeit auszeichnen, daran zweifelt jetzt noch niemand. Diese Marke wird immer in einem Atemzug mit den anderen Großen in Belgien genannt.
Es wurden sogar Briefmarken davon gedruckt.
Erfolgreiche Drehmaschinen
Aber weiterhin -seit der Fusion mit Blavier- produzierte Mondiale auch noch Drehmaschinen. Mit Erfolg, übrigens! So gab es beispielsweise eine große Nachfrage nach dem einfachen, aber qualitativen „Modell A“.
Auf der Rückseite dieses Fotos (Prospektmaterial) befand sich die Gebrauchsanweisung in 4 Sprachen. Ein schöner Beweis, dass Mondiale schon damals im Ausland Geschäfte machte.
Seit 1936 lag der gesamte Fokus von Mondiale auf der Herstellung von Drehmaschinen. Und wie das abgelaufen ist, lesen Sie im nächsten Teil dieser schönen, aber bemerkenswerten Geschichte unserer Firma.
Quelle: STAPPERS, M. (1998). Die merkwürdige Geschichte eines Metallbauunternehmers in Vilvoorde – 1860-1989. Vilvoorde, Dupress Vilvoorde.